24 Stunden von le Mans

Ein ganz besonderes Erlebnis war dieses Event in Frankreich für alle Teilnehmer und Helfer des Speedteam Rheinland International auf der Bugatti-Rennstrecke. Nach langer Anfahrt und unruhiger kurzeer Nacht auf dem Campingplatz war Samstagmorgens um 8.00 Uhr Frühstuck. Die Streckenbesichtigung bzw. “Parade” startete um 11.00 Uhr. 351 Teams, mit maximal 10 Fahrern hatten sich für dieses 24 Stundenrennen angemeldet, zusätzlich Solisten, Duofahrer, Studenten und Veteranen, ca. 4000 Skater waren auf der Strecke. Eine schnelle “Testrunde” war bei dieser Menschenmenge nicht möglich, bei langsamen Fahrt mit Musik skateten wir über die Strecke wie bei einer Skate-Night.

Um 14.00 Uhr war Qualifying auf einer 300 Meter langen Sprintstrecke wobei Erik Sünder für uns einen hervorragender 15. Startplatz heraus holte. Nach der Teambesprechung am Vorabend auf dem Campingplatz hatten wir uns in 2 Teams aufgeteilt, Jan in Team 1 (1 Frau + 4 Männern) und Franz in Team 2 (2 Frauen + 3 Männern).

Der obligatorische Le Mansstart erfolgte um 16.00 Uhr mit Erik der zwei Runden hintereinander fahren sollte.
Jan übernahm anfangs der dritten Runde auf Platz 38 liegend den Staffelstab von Erik für ca. 8 1/2 bis 9 Min. Vollgas auf der Rennstrecke. Jetzt wurde jede Runde gewechselt, mit 10 Mann, bis um 22.00 Uhr, auf der jetzt beleuchteten Strecke, danach ging Team 2 “schlafen” bis um 3.00 Uhr, um punkt 4.00 Uhr wieder antreten zu können. Dadurch verkürzten sich die Wechselintervalle und die Ruhepausen dazwischen brachten keine wirklichen Erholung. Le Mans, eine sehr schöne Rennstrecke aber direkt nach dem Start mit einen Anstieg von nur 2% über fast 700 MeterLänge, aber mit jeder Runde wächst der Hügel zur Dunlopbrücke um ein paar Metern, wird die Steigung immer größer, werden die Skates immer schwerer, die gefühlten Rundenzeiten immer länger und der innere Schweinhund quält dich immer penetranter mit der Frage – weshalb tust du dir die Quälerei eigentlich an. Aber ach einer rasanten Abfahrt und mit ca. 50 Stundenkilomtern in der Kurve und jetzt weiter versuchen nur noch Topgeschwindigkeit zu erzielen über die 4,2 Kilometer lange Strecke und die zu halten. Um 4.00 Uhr ging Team 1 schlafen bis die komplette Mannschaft wieder um 10.00 Uhr zusammen war. Die Platzierung wechselte zwischendurch von 49 auf 67, pendelte sich nach 4.00 Uhr auf Platz 55 ein. Zwischendurch wurden wir von unseren Betreuern/innen vorzüglich versorgt mit Essen und Trinken, wenn nötig auch mit einer wohltuenden Massage. Hiermit möchte ich Daniela und Nina meinen Herzlichsten Dank aussprechen für ihren Einsatz zur Betreuung des Teams.

Geschlafen haben die wenigsten aber jetzt nur noch für die restlichen Stunden die Kräfte mobilisieren. Das Rennende rückt immer näher und die letzte eigene Runde wird herbeigesehnt.
Die Rennatmosphäre steigert sich dann die letzten 20 Minuten nochmals. Die Boxengassen sind nun geschlossen, kein wechsel mehr erlaubt. Alle Teammitglieder und Betreuer stehen auf der Boxenmauer und treiben die Skater unter frenetischem Beifall in ihrer letzten Runden an. Die letzten 10 Sekunden des Rennens werden aus 4000 Kehlen lautstark herunter gezählt. Endorphine breiten sich aus und lassen die Schmerzen und Qualen schnell vergessen. Keiner der 10 Teilnehmern hat die Teilnahme bereut und Wiederholungstäter wird es mit Sicherheit wieder geben, bei dem Erfolg des Team auf den 52. Gesamtplatz kommen da keine Zweifel auf.